Die Haut unter der Lupe – ein Vergleich zwischen Pferd und Mensch

Da das Kinesiologische Taping ursprünglich für die Therapie am Menschen entwickelt wurde, stellt sich oft die Frage, ob der Übertrag dieser Behandlungsmethode, denn so ohne weiteres auf das Pferd (bzw. auch andere Tierarten) möglich ist. Das Material ist in Dicke, Dehnfähigkeit und Gewicht der Haut sehr ähnlich. Es soll sich entsprechend wie eine „zweite Haut“ auf den geklebten Bereichen verhalten und anfühlen und stellt auf diese Weise vorrangig eine positive sensorische Information für den Körper dar.

Deshalb wollen wir uns heute mal einen Aspekt näher betrachten, der natürlich eine wichtige Rolle spielt, und zwar: die Haut!

Die Haut des Menschen und die Haut von Pferden haben nämlich einige Gemeinsamkeiten, aber natürlich auch Unterschiede.

Sowohl die menschliche Haut als auch die Haut von Pferden dienen in erster Linie dem Schutz des Organismus vor äußeren Einflüssen wie Keimen, UV-Strahlung und mechanischer Belastung.

Beide Hauttypen enthalten eine ähnliche Anzahl Schweißdrüsen, die bei der Regulation der Körpertemperatur eine wichtige Rolle spielen. Denn: durch effizientes Schwitzen ist es möglich, sich abzukühlen.

Die Haut von Menschen und Pferden enthält Rezeptoren, die auf Berührungen, Druck und Temperaturänderungen reagieren. Diese Rezeptoren sind wichtig für die Wahrnehmung der Umwelt und das Schutzverhalten.

Zudem ist bei der Dicke der Epidermis kein so großer Unterschied vorhanden, wie man vielleicht glauben mag.  Beim Menschen sind es ca. 0,03 – 0,05 mm und beim Pferd ca. 0,03 – 0,095 mm, je nach Körperbereich.

Pferde haben jedoch eine dichte Fellbedeckung, die ihre Haut vor Faktoren wie Kälte und Sonnen schützt. Menschen haben im Vergleich weniger Haare und sind in der Regel also auf Kleidung angewiesen, um sich vor Umweltfaktoren zu schützen.

Für das Kinesiologische Taping bedeutet das also folgendes: Auch wenn das Material zunächst für Menschen entwickelt und seiner Haut nachempfunden wurde, kann es ebenso für Pferde genutzt werden. Die entscheidenden anatomischen Ähnlichkeiten machen das möglich.

Auch wenn Fell dazwischen liegt, ist das kein Problem für die Therapie, wenn das Haarkleid kurz genug ist. Bei einer Länge von bis ca. 2 cm kann das Tape das Fell anheben und damit auch leichten Zug auf die darunterliegende Haut ausüben. Effekte, wie z.B. die Convolutions bei einer Muskelanlage bleiben dadurch gleich, egal ob ein Mensch oder ein Pferd getaped wird (lese dazu auch meinen Artikel Die perfekte Welle! oder „Was sind Convolutions“?).

Gleiches gilt übrigens auch für viele andere Tierarten.

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