„Nur ein Tape auf der Haut?“ oder: Was Pferde fühlen!

Pferde sind faszinierende Tiere, die über hoch entwickelte Sinne verfügen, die ihnen in der Natur das Überleben sichern und in der Interaktion mit Menschen und anderen Pferden eine zentrale Rolle spielen. Die Sinne des Pferdes umfassen Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten/Fühlen.

Wenn wir an die Therapie mit dem Kinesiologischen Tape denken, stellt sich oft die Frage, ob so ein großes Pferd dieses bisschen Tape überhaupt spürt und wie sich das dann auch noch auf die Gesundheit auswirken soll.

Der Tastsinn ist bei Pferden besonders in den Lippen, Nüstern und an den Hufen konzentriert. Die Lippen und Nüstern sind sehr empfindlich und ermöglichen es dem Pferd, Nahrung zu ertasten und zu selektieren. Die Hufe sind ebenfalls sehr sensibel und helfen dem Pferd, den Boden zu erkunden und das Gleichgewicht zu halten. Pferde nutzen ihren Tastsinn auch in sozialen Interaktionen, zum Beispiel beim gegenseitigen Beknabbern zur Fellpflege.

Der Tastsinn und die Haut sind bei Pferden hoch entwickelte Sinne, die also eine entscheidende Rolle in ihrem täglichen Leben und ihrem Wohlbefinden spielen. Die Haut ist dabei auch das größte Organ des Pferdes und erfüllt zahlreiche Funktionen, darunter Schutz, Wahrnehmung und Kommunikation. Sie ist von feinen Haaren bedeckt und enthält zahlreiche Nervenzellen. Die Haarfollikel in der Haut sind von Sensoren umgeben, die Bewegung und Druck wahrnehmen können. Diese Sensoren helfen dem Pferd, auf Umweltveränderungen zu reagieren und potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Die Haut ist besonders empfindlich gegenüber Berührungen, weshalb Pferde schon auf leichte Reize wie Insektenstiche oder Berührungen durch Menschen reagieren. Jeder, der mit Pferden zu tun hat, hat schon gesehen, wie innerhalb von Millisekunden die Haut zittert, sobald sich eine Fliege darauf niederlässt.

Entsprechend können wir uns nun sicher auch gut vorstellen, dass das Pferd ein aufgeklebtes Tape sogar sehr gut wahrnimmt und entsprechend darauf reagiert.

Auch beim Material des Tapes wurde deshalb die Haut und das Fühlen als Grundlage bei der Entwicklung herangezogen. Es ist in Dicke, Dehnfähigkeit und Gewicht der Haut sehr ähnlich. Es soll sich entsprechend wie eine „zweite Haut“ auf den geklebten Bereichen verhalten und anfühlen und stellt auf diese Weise vorrangig eine positive sensorische Information für den Körper dar. Lese dazu auch meinen Beitrag Die Haut unter der Lupe – ein Vergleich zwischen Pferd und Mensch.

Das Kinesiologische Vet-Taping hat nun mehrere Ebenen auf denen es auf das Pferd Einfluss nehmen kann, wie unter anderem:

  • Unterstützung von Muskeln und Gelenken.
  • Verbesserte Mikrozirkulation.
  • Schmerzlinderung.
  • Unterstützung bei der Rehabilitation.
  • Trainingsimpulse.
  • Psychologischer Effekt.

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