Die Rippen sind eine wichtige anatomische Struktur beim Pferd und erfüllen mehrere Funktionen. Sie sind lange, stabförmige bzw. leicht „gebogene“ Knochen, die sich seitlich entlang der Brustwand erstrecken und den Brustkorb bilden. Pferde haben 18 Rippenpaare, wobei die ersten 8 Rippenpaare durch straffe Gelenke mit dem Brustbein verbunden sind (sog. sternale Rippen). Die folgenden 10 Rippenpaare haben keine direkte Verbindung mit dem Brustbein, sind dadurch besser beweglich und werden deshalb auch Atmungsrippen (sog. asternale Rippen) genannt.
Die anatomische Bedeutung der Rippen beim Pferd kann in folgenden Aspekten zusammengefasst werden:
Die Rippen bilden zusammen mit dem Brustbein und der Wirbelsäule den Brustkorb und schützen so die lebenswichtigen Organe wie Herz, Lunge und große Blutgefäße vor äußeren Einwirkungen und Verletzungen.
Sie sind über Gelenke mit der Wirbelsäule verbunden und ermöglichen durch die oben genannten Atmungsrippen die Bewegung des Brustkorbs beim Atmen. Pferde sind Lauftiere und benötigen daher eine effiziente Atemmechanik, um genügend Sauerstoff für ihre hohe körperliche Leistungsfähigkeit aufzunehmen. Während der Inspiration (Einatmung) weiten sich die Rippen und der Brustkorb vergrößert sich, während er sich unterdessen bei der Exspiration (Ausatmung) wieder zusammenzieht. Dieser Prozess erfolgt hauptsächlich durch die Arbeit des Zwerchfells und der Zwischenrippenmuskulatur.
Die Rippen dienen dabei auch als Befestigungspunkte für verschiedene Muskeln, die die Atmung und die Bewegung des Pferdes unterstützen. Die Zwischenrippenmuskulatur ist besonders wichtig für die Steuerung der Atmung und die Stabilisierung des Brustkorbs während der Bewegung.
Ebenso tragen die Rippen dazu bei, die Wirbelsäule des Pferdes zu stabilisieren und ihr Gewicht zu tragen. Diese Unterstützung ist auch besonders wichtig, um überhaupt einen Reiter oder andere Lasten zu tragen.
Auch bei Diagnose und Gesundheitsbeurteilung können sie zur Beurteilung genutzt werden, um den allgemeinen Gesundheitszustand eines Pferdes zu beurteilen. Beispielsweise können die Ausprägung (Sichtbarkeit) und Position der Rippen auf mögliche Unterernährung oder Fettleibigkeit hinweisen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Rippen des Pferdes im Laufe seines Lebens unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sind, insbesondere wenn es regelmäßig trainiert wird bzw. in sportliche Aktivitäten involviert ist. Daher sind eine ausgewogene Ernährung und angemessenes Training für die Gesundheit der Rippen und des gesamten Bewegungsapparates entscheidend. Bei jeglichen Anzeichen von Schmerzen, Verletzungen oder Auffälligkeiten im Bereich der Rippen sollte ein Tierarzt und/oder Tierphysiotherapeut hinzugezogen werden, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.
Zur Trainingsunterstützung oder als Begleitung einer notwendigen Therapie eignet sich dann das Kinesiologische Pferdetaping sehr gut.
Eine Mögliche Variante ist eine Korrekturtechnik entlang des Rippenbogens.
Dabei wird das Tape zunächst in der Länge passend abgemessen und die Basis hinter der letzten Rippe gesetzt. Die Basis wird fixiert und dann das Tape mit Zug entlang des Rippenbogens bis unter den Bauch geklebt. Das gleiche auf der entgegengesetzten Seite wiederholen.
Alternativ könnte dieses Tape auch in einer Muskeltechnik aufgebracht werden. Dabei das Pferd vordehnen.
Diese Technik unterstützt zum einen die Bauchmuskulatur beim Anheben des Rückens und zum anderen die Atmungsrippen bei der Ein- und Ausatmung, was beispielsweise bei Lungenproblemen eine Hilfe sein kann.
Eine weitere Möglichkeit einzeln oder als Kombination zur erstgenannten Anlage, ist das Taping der Zwischenrippenmuskeln. Diese Anlage wird übrigens auch Schritt für Schritt in meinem Buch „Einführung in das Kinesiologische Taping bei Pferden“ erklärt.